21.10.2015 | Studie

Studie zur Zusammenarbeit zwischen Steuerberater und Mandant erschienen

Von Manuel Maurer, STB Web

Das Software-Unternehmen Agenda aus Rosenheim hat mit Unterstützung des Deutschen Steuerberaterverbands (DStV) eine Studie zur Zusammenarbeit zwischen Steuerberatern und Mandanten durchgeführt. An der Online-Befragung haben sich von Mai bis Juli 2015 knapp 800 Steuerberater aus Kanzleien mit bis zu elf Mitarbeitern und mehr als 450 von deren Unternehmens-Mandanten beteiligt.

(Grafik: © Agenda)

Zentrale Themen der Untersuchung sind die Rolle von Steuerberaterinnen und Steuerberatern für ihre Unternehmens-Mandanten und die Faktoren für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung. Besonders interessant ist dabei die Gegenüberstellung der StB-Antworten und der Einschätzungen der Mandanten zu den einzelnen Fragen. Denn obwohl es viel Übereinstimmung in der Wahrnehmung gibt, so bestehen bei einzelnen Themen bemerkenswerte Differenzen. Allerdings ist anzumerken, dass die 450 teilnehmenden Mandanten von nur 33 teilnehmenden Kanzleien stammten. Diese hatten nach Abschluss des Fragebogens online die Möglichkeit, ihre Unternehmensmandanten zu einer gesonderten Umfrage einzuladen.

Trotz hoher Zufriedenheit gibt es Verbesserungspotential

Im Ergebnis sind 90 Prozent der Steuerberaterinnen und Steuerberater der Ansicht, dass sie die wichtigsten externen Beratenden ihrer Unternehmens-Mandanten sind und regelmäßig bei unternehmerischen Entscheidungen hinzugezogen werden. Das sehen jedoch nur rund 72 Prozent der Mandanten so. Umgekehrt erwarten diese zu einem hohen Anteil (65 Prozent) eine aktive Beratung, was von den Steuerberatern deutlich unterschätzt wird (41 Prozent). Ähnlich ist es hinsichtlich der Bearbeitungsdauer: Die Geschwindigkeit der Bearbeitung ist aus Mandantensicht ein besonders wichtiger Punkt (72 Prozent) für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung, während nur 55 Prozent der Beratenden dies so sehen. Wie die Studie weiter zeigt, kann dies jedoch ein triftiger Grund für einen Wechsel sein.

Hohe Empfehlungsquote für kleine Steuerkanzleien

Als besonders positiv bewerten die Mandanten, dass Steuerberater in den Beratungsgesprächen gut vorbereitet sind und sich viel Zeit nehmen. Sie beschreiben die Geschäftsbeziehung als vertrauensvoll und professionell. Fast 80 Prozent der Mandanten würden ihre Steuerberaterin bzw. ihren Steuerberater weiterempfehlen.

Eine interessante Information für diese dürfte sein, dass eine transparente Abrechnung für Mandanten wichtiger (63 Prozent) als die absolute Höhe des Honorars (50 Prozent) ist. Die Zufriedenheit mit der Kanzlei ist außerdem geprägt von der Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (88 Prozent sind sehr zufrieden), Aufgeschlossenheit für neue Technologien (85 Prozent) und gleichbleibende Sachbearbeiter (83 Prozent). Einer fokussierten Kanzleiausrichtung und Spezialisierung messen sowohl Steuerberater als auch Mandanten eine relativ geringe Bedeutung für den Erfolg der Geschäftsbeziehung bei.

Die kleine Steuerkanzlei hat weiterhin Zukunft

Bei allen neuen Trends und kreativen Marketingtipps in der Steuerberatungsbranche zeigt sich demnach, dass die sog. "Basics" immer noch den Ausschlag für eine gute und dauerhafte Geschäftsbeziehung geben: Freundlichkeit, Pünktlichkeit, Erreichbarkeit, Verständlichkeit und Kontinuität.

Und: Neben den aufschlussreichen Punkten, die Verbesserungspotential aufweisen, gibt es auch viel Bestätigung dafür, dass kleine Kanzleien eine Menge richtig machen und im Wettbewerb um mittelständische Unternehmen ein klares "Standing" haben.

Die Studie wird unter www.steuerberaterseite.de/studie - gegen Registrierung - zum Download angeboten.

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 21.10.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.