07.07.2015 | Altersvorsorge

Studie: Von Riester-Rente profitieren insbesondere Bezieher höherer Einkommen

Nach Berechnung von Wissenschaftlern der Freien Universität (FU) Berlin und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) entfallen fast 40 Prozent der Gesamtförderung auf die oberen zwei Zehntel der Einkommensverteilung.

Die Riester-Altersvorsorge kommt nach Berechnung von Wissenschaftlern der FU Berlin und des DIW vor allem Bezieherinnen und Beziehern höherer Einkommen zugute. Wie eine Auswertung von repräsentativen Daten der Bundesbank (Panel of Household Finances) ergab, verteilen sich rund 38 Prozent der Gesamtförderung auf die obersten zwei Zehntel der verfügbaren Einkommen in der Gesamtbevölkerung. Würden lediglich die Riester-Sparer betrachtet, so seien es rund 32 Prozent der Gesamtförderung, die sich auf die oberen zwei Zehntel der verfügbaren Einkommen erstreckten. Wie Professor Giacomo Corneo und Johannes König von der FU sowie Professor Carsten Schröder vom DIW weiter zeigen, entfielen lediglich rund sieben Prozent der Gesamtfördersumme auf die unteren beiden Zehntel der verfügbaren Einkommen. Bezogen auf aktive Riester-Sparer kamen rund 15 Prozent der Fördersumme des Programms bei den unteren beiden Zehnteln der verfügbaren Einkommen an. 

Die Wissenschaftler betrachteten auch die Auswirkungen auf die Verteilung der verfügbaren Einkommen in der Gesamtbevölkerung und fanden heraus, dass die Riester-Förderung ungeachtet der nicht gleichmäßigen Verteilung über alle Einkommensgruppen kaum zu einem Ausschlag in der gemessenen Ungleichheit führt.

So gebe es zwar einen progressiven Effekt, der Ungleichheit reduziere, nämlich die relativ zum Einkommen großzügige Förderung von Haushalten mit niedrigen Einkommen. Dieser Effekt werde ausgeglichen durch einen regressiven Effekt: Haushalte mit niedrigen Einkommen schlössen seltener einen Riester-Vertrag ab als Haushalte mit hohen Einkommen, zeigen die Wissenschaftler. So würden in der Gesamtbevölkerung nur rund sieben Prozent des untersten Zehntels, aber rund 22 Prozent des obersten Zehntels der Einkommensverteilung zurzeit mit Riester-Verträgen sparen.

(DIW / FU Berlin / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 07.07.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.