11.02.2015 | Aktuelle WSI-Analyse

Betriebliche Kinderbetreuung sehr selten

Betriebskindergärten sind nach wie vor eine Rarität. Nicht einmal ein Prozent aller außer Haus betreuten Kinder besuchen eine betriebliche Kita. Das ergibt eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.

Die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist auch aus Sicht vieler Unternehmen nach wie vor ein Problem. Arbeitgeberverbände fordern deshalb regelmäßig weitere Verbesserungen bei der Kinderbetreuung – und sehen in betrieblichen Angeboten dazu ein wichtiges Instrument der Mitarbeiterbindung. Eine aktuelle WSI-Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Unternehmen, die ihre Beschäftigten bei der Kinderbetreuung unterstützen, zwar wächst, aber dennoch außerordentlich gering ist.

Nachwuchs der Beschäftigten kaum Thema in Unternehmen?

Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts beträgt der Anteil der betrieblich betreuten Kinder an allen in Tageseinrichtungen betreuten Kindern lediglich 0,9 Prozent. 2014 gab es laut Bundesamt in der Bundesrepublik insgesamt 53.415 Kindertagesstätten. Zum Vergleich: 2012 existierten in ganz Deutschland 586 und im vergangenen Jahr 668 „Tagesstätten für Kinder von Betriebsangehörigen“ – bei insgesamt 3,6 Millionen Unternehmen. Das würde bedeuten, dass im Jahr 2012 auf 100.000 Unternehmen knapp 16 Betriebskindergärten entfielen. Selbst wenn sich an jeder Einrichtung im Schnitt zehn Firmen beteiligen sollten, würde der Anteil nur 0,16 Prozent betragen. Auch wenn man darüber hinaus in Rechnung stellt, dass Unternehmen vereinzelt Belegplätze in anderen Einrichtungen buchen mögen, sei das ein sehr niedriger Wert, so das Ergebnis der Analyse.

(Hans-Böckler-Stiftung / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 11.02.2015, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.