10.11.2014 | Statistik

SchuldnerAtlas 2014: Private Überschuldung nimmt zu

Die Überschuldung von Verbrauchern in Deutschland ist wieder gestiegen, zeigt der SchuldnerAtlas Deutschland 2014 der Creditreform. Aktuell beträgt die Gesamtschuldenhöhe aller betroffenen Personen rund 217,8 Mrd. Euro – das sind 32.600 Euro pro Schuldner.

Im Vergleich zum Vorjahr sind 90.000 Personen mehr von Überschuldung betroffen als im Vorjahreszeitraum (+ 1,4 Prozent). Die Schuldnerquote ist somit von 9,81 auf 9,90 Prozent gestiegen. Zwar ist die Zahl junger Überschuldeter (bis 29 Jahre) um 45.000 Fälle auf rund 1,75 Millionen Schuldner zurückgegangen (- 2,5 Prozent). Allerdings zeigt die Entwicklung von 2004 bis 2014 eine Zunahme von 68 Prozent. Auch wenn die Gruppe der über 70-jährigen mit aktuell 134.000 Fällen relativ gering ausfällt, so hat sie doch einen Anstieg von 23.000 Betroffenen gegenüber dem Vorjahr zu registrieren (+ 20,7 Prozent).

Regionen der Überschuldung

Bayern (7 Prozent Überschuldung), Baden-Württemberg (8 Prozent) sowie Thüringen (9,07 Prozent) und Sachsen (9,31 Prozent) bleiben unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 9,90 Prozent. Bremerhaven (20,41 Prozent Überschuldung), Pirmasens (18,34 Prozent) und Offenbach am Main (18,04 Prozent) sind die Städte mit den höchsten Schuldnerquoten 2014.

Frauen holen auf

Aktuell sind 2,56 Millionen Frauen in Deutschland überschuldet (7,35 Prozent). Das sind 48.000 Überschuldungsfälle mehr als im Vorjahr. Dennoch liefern Männer immer noch die weitaus höhere Zahl von Überschuldung ab: 4,12 Millionen sind betroffen, ein Plus von 41.000 Fällen (12,61 Prozent). Tendenziell nimmt die Überschuldung von Frauen auf Grund ihres veränderten gesellschaftlichen Status weiter zu. Während Männer sich mit einer Schuldenhöhe von durchschnittlich 36.500 Euro konfrontiert sehen, sind es bei Frauen 28.100 Euro.

Trübe Aussichten

Die eingetrübten Konjunkturerwartungen seit Beginn des Herbstes werden Auswirkungen auf die Überschuldungssituation haben, wenn der Arbeitsmarkt schwächeln sollte. Zusammen mit der rückläufigen Sparneigung könnte sich durch die Arbeitslosigkeit ein Treiber für weiter steigende Überschuldung bilden.

(Creditreform / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 10.11.2014, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.