07.01.2014 | Arbeitsklima

Manager-Befragung: Karrierefrust bremst Führungskräfte aus

Bei deutschen Führungskräften wächst die Enttäuschung über weniger Karrierechancen und geringere Handlungsspielräume angesichts mehr Bürokratie im Unternehmen, zeigt eine Manager-Befragung durch den Führungskräfteverband ULA und die Bertelsmann Stiftung.

77 Prozent der Führungskräfte fühlen sich bei der Karriereentwicklung durch ihr Unternehmen kaum oder gar nicht unterstützt. 63 Prozent nehmen ihre Firmen als zu bürokratisch wahr. Nur 47 Prozenthalten die Umsetzung des Krisen- und Veränderungsmanagements für gelungen. Insbesondere mangelt es zunehmend an einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und Wertschätzung im Betrieb. Für jeden dritten Manager ist die Arbeitsatmosphäre nicht von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Dies sind die Ergebnisse der Befragung von 1.250 Führungskräften aus Unternehmen der produzierenden Wirtschaft, davon 73 Prozent aus Großunternehmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten.

Work-Life-Balance oft gegeben

An eine Verbesserung des Klimas in den Betrieben glaubt zurzeit nicht einmal jeder zweite Befragte. Über die Hälfte der Führungskräfte erwarten eher eine Verschlechterung des Betriebsklimas und schwierigere Arbeitsbedingungen. Mit der persönlichen Situation am Arbeitsplatz sind die Führungskräfte aber durchaus zufrieden. Nur 19 Prozent fürchten sich vor einem Verlust des Arbeitsplatzes. Zwei Drittel empfinden ihre berufliche Belastung als angemessen, 68 Prozent können Beruf und Privatleben gut miteinander vereinbaren.

Allerdings kaum Zukunftssorgen

Auch die wirtschaftliche Zukunft ihrer Firmen sehen viele Manager positiv. 70 Prozent halten die aktuelle Auftragslage für gut. Zufrieden sind drei Viertel mit dem Stand der Kundenorientierung, dem Umgang mit Wettbewerbern sowie den Beziehungen zu Lieferanten. 90 Prozent sind davon überzeugt, das Unternehmen halte sich an gesetzliche Vorgaben und Nachhaltigkeitsforderungen. Insgesamt habe man das Gefühl, viele Manager machten ihren Job zurzeit eher "mit angezogener Handbremse", meint Martin Spilker, Leiter des Kompetenzzentrums "Führung und Unternehmenskultur" der Bertelsmann Stiftung. Das bedeute aber – vor dem Hintergrund einer guten Wirtschafts- und Wettbewerbssituation – eine nicht zu unterschätzende Gefahr für viele Unternehmen.

(Bertelsmann Stiftung / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 07.01.2014, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.