28.05.2013 | Statistik

KfW-Gründungsmonitor 2013: Gründungsgeschehen auf dem Tiefpunkt

Die aktuelle jährliche KfW-Analyse zum Gründergeschehen in Deutschland zeigt, dass sich der Rückgang der Gründungsaktivität fortsetzt: Im Jahr 2012 haben sich 7 Prozent weniger Menschen in Deutschland selbstständig gemacht als in 2011.

In Deutschland haben sich im Jahr 2012 nur 775.000 Personen selbstständig gemacht. Seit dem Jahr 2000 ist das die niedrigste Anzahl von Gründern. „Der Rückgang der Gründungstätigkeit ist besorgniserregend, denn Gründer helfen unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und Arbeitsplätze zu schaffen“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Einen Lichtblick gebe es allerdings: 47 % der Gründer im Jahr 2012 (vs. 35 % in 2011) gaben an, mit ihrem Gründungsprojekt eine explizite Geschäftsidee umzusetzen und damit eine Chance wahrzunehmen.

Freie Berufe auf dem Vormarsch

Der Anteil von Gründern in den Freien Berufen stieg seit dem Jahr 2005 von 15 % auf 39 % in 2012 an. Die Mehrjahresanalyse zeigt, dass der Anteil der Vollerwerbsgründer, die 2012 im Vergleich zum Jahr 2008 Bürokratie (2008: 33 %, 2012: 40 %) als Gründungshemmnis wahrnehmen, gestiegen ist. Das mit der Selbstständigkeit verbundene finanzielle Risiko wird von mehr Vollerwerbsgründern als Problem wahrgenommen (18 % vs. 31 %). Dies geht einher mit einem höheren Anteil von Gründern, die über Finanzierungsschwierigkeiten berichten (insgesamt 13 % 2008 vs. 20 % 2012).

Gründer arbeiten mehr als Arbeitnehmer

Gründer erzielen zwar ein leicht höheres durchschnittliches Einkommen als Arbeitnehmer, angesichts ihrer hohen Wochenstundenzahl (Vollerwerbsgründer: 48 Stunden vs. Arbeitnehmer: 38 Stunden) ist ihr rechnerische Stundenlohn aber oftmals niedriger. Die Selbstständigkeit zahlt sich dennoch für viele Gründer aus: Insgesamt hat sich für 42 % der Gründer die Einkommenssituation ihres Haushalts netto verbessert. Nur 16 % berichten von einer Verschlechterung.

Weitere Fakten zum Gründungsgeschehen und die Studie können hier heruntergeladen werden.

(KfW / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 28.05.2013, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.