21.05.2013 | Studie

Führungskräfte: Vertrauen in sichere Arbeitsplätze schwindet

Trotz guter Auftragslage der Unternehmen bröckelt bei den Führungskräften das Vertrauen in die Sicherheit von Arbeitsplätzen und die Gerechtigkeit bei der Entlohnung, zeigt eine Befragung des Führungskräfte Instituts (FKI) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

Während im vergangenen Jahr noch 84 % der Führungskräfte die Arbeitsplätze als gesichert ansahen, sind es 2013 nur noch 79 % der rund 1.200 befragten Führungskräfte aus großen und mittleren Unternehmen in Deutschland. Die monetären und nicht monetären Leistungen im Unternehmen halten zwar 57 % für gerecht, vor einem Jahr waren es aber noch 62 %. Zwei von drei Führungskräften in Unternehmen sind wie auch in 2012 der Meinung, ihr Arbeitgeber fördere sie bei der Entwicklung der persönlichen Karriere kaum oder gar nicht. Immer stärkere Verteilungskämpfe bei der Ressourcenverteilung beklagt jeder zweite Befragte.

Auch positive Einschätzungen in 2013

Die Beurteilung des unternehmerischen Umfelds fällt dagegen besser aus. 77 % der Manager sehen die Auftragslage ihrer Firmen als gut an, vor einem halben Jahr waren es 70 %. Mehr als 50 % rechnen damit, dass sich das wirtschaftliche Umfeld in den kommenden sechs Monaten verbessern wird, 2012 glaubten das lediglich 39 %. Auch die Einschätzung des allgemeinen Betriebsklimas bewegt sich auf einem hohen Niveau. Über 70 % halten es für gut. Offenheit und Flexibilität sehen allerdings nach wie vor nur 44 % der Führungskräfte in ihrem Unternehmen.

 Unternehmen müssen reagieren

"Die Diskrepanz zwischen der guten Beurteilung der Unternehmenssituation einerseits und der als deutlich schlechter empfundenen eigenen Lage andererseits bietet Zündstoff bei den Führungskräften. Wenn sie beginnen, sich abgehängt oder gar als Verlierer zu fühlen, fällt das früher oder später auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen zurück", sagt Martin Spilker von der Bertelsmann Stiftung. Ludger Ramme, Hauptgeschäftsführer des Führungskräfteverbandes ULA, ergänzt: "Unternehmen müssen jetzt im eigenen Interesse handeln. Führungskräfte beanspruchen Freiräume in ihren beruflichen Entscheidungen. Diejenigen Unternehmen, die diese Erwartung am besten einlösen können, werden in Zukunft auch im Wettbewerb um knapper werdende Fachkräfte die Nase vorn haben."

(Bertelsmann Stiftung / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 21.05.2013, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.