26.04.2019 | Konjunktur

Wirtschaftslage: Mittelstand schaltet einen Gang zurück

Im Mittelstand sind offenbar zunehmend Unsicherheiten über die weitere Geschäftsentwicklung zu spüren. Das zeigt jedenfalls die aktuelle, repräsentative Untersuchung der Creditreform Wirtschaftsforschung, für die bundesweit rund 1.100 Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten befragt wurden.

DKB

Der Befragung zufolge haben sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen von ihrem Rekordniveau im Vorjahr sichtlich entfernt. Noch 36,7 Prozent der Befragten rechnen zukünftig mit steigenden Aufträgen (Vorjahr: 41,3 Prozent) und 7,1 Prozent der Befragten (Vorjahr: 3,1 Prozent) befürchten Auftragsrückgänge. Verhaltener fallen auch die Umsatzerwartungen aus: 39,3 Prozent der Mittelständler rechnen für das Jahr 2019 mit einem Umsatzplus. Im Vorjahr hatte das noch fast jedes zweite Unternehmen (45,1 Prozent) behauptet.

Der Creditreform Geschäftsklimaindex (CGK), der die Lage und Erwartungen der Unternehmen zusammenfasst, gab damit um 5,9 Zähler nach und beträgt nur noch plus 22,2 Punkte (Vorjahr: plus 28,1 Punkte).

Gute Geschäfte im Winterhalbjahr

Noch weitgehend zufrieden zeigten sich die Unternehmen mit ihrer Geschäftsentwicklung in den letzten sechs Monaten. Gleichwohl wurden Zuwächse bei Aufträgen und Umsätzen seltener gemeldet als im Vorjahr und es waren vermehrt Auftrags- bzw. Umsatzeinbußen zu verzeichnen. So verbuchte noch knapp ein Drittel der Unternehmen (31,7 Prozent; Vorjahr: 32,9 Prozent) einen Anstieg des Auftragsbestandes. Der Anteil der Unternehmen, deren Auftragseingänge zurückgegangen sind, erhöhte sich von 11,8 auf 15,1 Prozent. Dabei zeigt sich vor allem im Verarbeitenden Gewerbe eine merkliche Abschwächung. Noch einmal sehr positiv entwickelten sich die Umsätze im Dienstleistungsgewerbe.

Preise haben deutlich angezogen

Die Kunden des Mittelstandes mussten in den vergangenen Monaten vielfach Preiserhöhungen hinnehmen. 38,9 Prozent der befragten Unternehmen haben zuletzt ihre Angebotspreise erhöht (Vorjahr: 34,8 Prozent), auch weil höhere Kosten, beispielsweise für Personal, anfielen. Preiserhöhungen wurden vor allem im Baugewerbe gemeldet. In den kommenden Monaten dürften die Preise – den Angaben der Unternehmen zufolge – aber weniger stark anziehen als in der Vergangenheit.

(Creditreform / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 26.04.2019, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.