11.10.2017 | Studie

Deutschland hinkt beim digitalen Mahnwesen hinterher

Deutsche Unternehmen haben bei der Digitalisierung ihres Mahnwesens Nachholbedarf. Bislang haben nur drei Prozent der Firmen in der Bundesrepublik ihr Mahn- und Rechnungswesen vollständig elektronisch modernisiert.

Ein Drittel der deutschen Unternehmen bezweifelt laut EOS-Studie aktuell, dass sich die Digitalisierung vorteilhaft auf den Zahlungseinzug auswirkt. Ein Trugschluss, wie der Blick auf Europa beweist. Hier haben bereits 18 Prozent der Unternehmen ihr Mahnwesen vollständig digitalisiert – und profitieren so von einer besseren Rückzahlungsquote, wie 49 Prozent der Befragten meinen.

Die Erwartungen an die Vorteile reichen von Zeitersparnis (43 Prozent), optimierter Ressourcenplanung (34 Prozent), besserer kundenindividueller Forderungsbearbeitung (36 Prozent) hin zu stärker automatisierten Prozessen (36 Prozent). Mit Ausnahme von Deutschland: Hier glauben nur 33 Prozent der Unternehmen an eine Verbesserung. Europaweit hingegen ist jede zweite Firma zuversichtlich, dass ein modernisiertes Mahnwesen den Zahlungsverzug weiter senkt.

Insbesondere in Westeuropa haben die Unternehmen bereits auf die Vorteile der Digitalisierung reagiert und ihr Mahnwesen entsprechend angepasst. Jedes fünfte Unternehmen nutzt hier schon die Vorzüge des digitalen Mahnwesens. Vorreiter sind Spanien (58 Prozent), die Schweiz (53 Prozent) und Ungarn (53 Prozent). Einer der Gründe für die Skepsis in Deutschland sei, so die Experten, dass deutsche Unternehmen die niedrigsten Zahlungsausfälle hätten und keine Notwendigkeit sähen, ihre Prozesse umzustellen.

Gemeinsam mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Kantar TNS (ehemals TNS Infratest) befragte EOS im Frühjahr 2017 3.200 Unternehmen in 16 europäischen Ländern zu den dortigen Zahlungsgewohnheiten.

(EOS / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 11.10.2017, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.