07.03.2017 | Studie

Mehr Pflegekräfte per Gesetz?

Je weniger Pflegepersonal, desto höher ist das Risiko von Infektionen, Thrombosen und Todesfällen durch zu spät erkannte Komplikationen. Eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt nicht nur, wie feste Personalschlüssel den Arbeitsalltag in deutschen Kliniken entzerren könnten, sondern auch, dass weltweit untersuchte Regelungen in großen Teilen auf Deutschland übertragbar sind.

Denn im Moment hinkt Deutschland stark hinterher: So kommen in den USA durchschnittlich 5,3 Patienten auf eine Pflegefachkraft, in den Niederlanden sind es 7, in Schweden 7,7 und in der Schweiz 7,9. In Deutschland müssen sich Krankenschwestern dagegen im Schnitt um 13 Patienten kümmern. Hier Abhilfe zu schaffen, sei über einheitliche Regelungen in Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen nur schwer zu erreichbar, so die Autoren der Studie. Sie empfehlen den Weg über staatliches Recht und plädieren dafür, Druck auf die Politik aufzubauen.

Bislang hat sich der Gesetzgeber um die Personaldecke in Kliniken tatsächlich nicht wesentlich gekümmert. Lediglich bei Intensivstationen für Neugeborene hat der Gemeinsame Bundesausschuss von Klinikträgern und Krankenkassen einen Personalschlüssel festgelegt, der eigentlich ab Anfang 2017 gelten sollte. Doch es existieren weitreichende Übergangsregelungen.

(Hans-Böckler-Stiftung / STB Web)

Hinweis: Beachten Sie bitte das Datum dieses Artikels. Er stammt vom 07.03.2017, sodass die Inhalte ggf. nicht mehr dem aktuellsten (Rechts-) Stand entsprechen.